Ethik

Der Bereich Ethik

Das Thema Ethik findet sich in vielen Bereichen unseres Verbundes wieder. Die Ethik befasst sich mit dem menschlichen Handeln. Wie soll der Mensch handeln, an welchen Werten soll er sich orientieren? Hierzu hat der VKA mit all seiner Vielfalt ein Leitbild basierend auf den 10 Geboten und damit auf den Grundwerten des christlichen Lebens erstellt.

Darüber hinaus helfen und unterstützen wir die einzelnen Bereiche bei ethischen Fragestellungen. Im täglichen Miteinander können Entscheidungskonflikte zu einem ethischen Dilemma führen. Auch in diesen Extremsituationen sind wir Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für den Verbund. Für diese Aufgaben haben wir verschiedene Angebote und Formate entwickelt. Die Schulung Ethischer Fallmoderatoren, eine mobile Ethikberatung und ein Ethikrat, der sich mit Wertekonflikten beschäftigt sind nur einige Beispiele aus unserem Fachbereich.

Leitbild

Der VKA hat ein Leitbild erstellt, das auf Grundlage der 10 Gebote basiert. Das Leitbild ist ein Versprechen. Es zeigt auf, wofür wir stehen und was wir erwarten. Das Leitbild bietet Orientierung und schafft einen verlässlichen Handlungsrahmen, in dem sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die uns anvertrauten Menschen bewegen.

Das Leitbild gibt vor, wie wir uns innerhalb unseres Verbundes gegenüber Bewohnerinnen und Bewohnern mit ihren Angehörigen, Kolleginnen und Kollegen, Klientinnen und Klienten, Patientinnen und Patienten sowie Lieferanten in ethischen Fragestellungen verhalten. Neue gesellschaftliche Trends erfordern, das Leitbild kontinuierlich weiterzuentwickeln. Bereits bei der Begrüßung von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern händigen wir das Leitbild aus und vermitteln die Werte in der Einarbeitungsphase.

Was bedeutet dies im Kontext der unterschiedlichsten Arbeitsbereiche? Dazu haben wir in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen Empfehlungen erarbeitet. Sie helfen zu verstehen, was das Leitbild für den persönlichen Arbeitsbereich bedeutet.

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Download VKA Leitbild
Ethische Fallmoderation

Wir sprechen offen und wahr über Ängste, Hoffnungen und Wünsche. Sterbewünsche nehmen wir individuell ernst. Ein zentraler Bestandteil im Umgang mit Sterbewünschen und dem Thema Assistierter Suizid ist für uns das miteinander reden. Wir machen einen Unterschied aus zwischen dem Wunsch nicht mehr leben zu wollen und so nicht mehr leben zu wollen. Umso wichtiger ist es für suizidale Krisen zu sensibilisieren und dies berufsgruppenübergreifend.

Hierfür hat der Verbund eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befähigt, eine starke Stütze für alle Beteiligten zu sein. Die Fortbildung zur ethischen Fallmoderation sensibilisiert unter anderem für das Thema der Sterbewünsche und vermittelt erforderliche Sachkenntnisse genauso wie kommunikative Techniken. Zum Auftakt der Fortbildungsreihe ließen sich 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der ethischen Fallmoderation ausbilden.

Mit der Fortbildung in der ethischen Fallmoderation haben wir einen Leitfaden erhalten. Dieser zeigt uns, wie wir ethische Fallgespräche strukturiert moderieren. Ich finde das ist eine große Hilfe, um solche Gespräche professionell zu planen und durchzuführen. Innerhalb der Fortbildung haben wir uns viel ausgetauscht. Dazu gab es praktische Tipps, wie sich das Erlernte auch mit Blick auf unser VKA-Leitbild umsetzen lässt. -Melek Karakus gehört zu den ersten ethischen Fallmoderatoren im VKA.
Ethikrat

Pflege ist so viel mehr – es geht um Menschenwürde, die Autonomie und Selbstbestimmung der uns anvertrauten Menschen. Die sich stets ändernden Gegebenheiten und wachsende Anforderungen an die Altenhilfe machen so manche Entscheidungssituation zu einer herausfordernden. Insbesondere in ethischer Hinsicht. Geht es doch um Menschen und das Leben (und den Tod).

Vor diesem Hintergrund gründete der VKA 2023 einen Ethikrat. Das Gremium aus neun Mitgliedern berät und unterstützt Bewohnerinnen und Bewohner, ihre Angehörigen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Verbund bei ethischen Entscheidungssituationen. Dadurch stärkt der Ethikrat die wertebasierte Handlungskompetenz und gibt Sicherheit im Berufsalltag.

Das Gremium wird vor allem dann angefragt, wenn durch die ethische Fallmoderation keine Handlungsempfehlung erarbeitet werden konnte. Der Ethikrat gibt sein Votum und damit eine Empfehlung ab. Diese kann Grundlage einer Entscheidung in der Einrichtung sein.

Der interdisziplinäre Ethikrat im VKA setzt sich aus unterschiedlichen Professionen zusammen:

Prof. Dr. Rüdiger Althaus

Katholischer Theologe

Prof. Dr., PhD. David Bouma

Theologe und Psychologe

Carsten Effert

Unternehmensberater

Anja Herwig

Gesundheits- und Krankenpflegerin, Pflegewissenschaft (B.Sc.), Pflegedienstleitung

Prof. Dr. Theol. Elisabeth Jünemann

Theologin und Sozialethikerin

Prof. Dr. rer. pol. Gerhard Kilz

Professor für Rechtswissenschaften

Diakon Mag. Karl Langer

Geschäftsführer der Emmausgemeinschaft St. Pölten

Univ.-Prof. Dr. med. Martin Weber

Arzt und Palliativmediziner

Prof. Dr. Günter Wilhelms

Theologe und Sozialethiker
Download Flyer VKA Ethikrat
Mobile Ethikberatung

Die Mobile Ethikberatung berät und unterstützt bei ethischen Entscheidungssituationen. Das Angebot richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Angehörige der uns anvertrauten Menschen in den stationären, teilstationären und mobilen Einrichtungen im VKA. Wir beraten auf Grundlage des VKA-Leitbildes, das die 10 Gebote als ethische Handlungsleitlinie nutzt. Die 10 Gebote bieten eine universelle und gleichzeitig konkrete Orientierung. Sie gelten jenseits von individuellen Meinungen und dienen als verlässliche Handlungsmaximen für alle Beteiligten. Sie dienen als Begründungsgrundlage für konkrete ethisch herausfordernde Entscheidungssituationen, die transparent und nachvollziehbar sind.

Die Mobile Ethikberatung hat die Aufgabe, ethische Entscheidungssituationen unter Berücksichtigung der Menschenwürde, der Autonomie und der Selbstbestimmung des Menschen zu prüfen. Die Beratung ist kostenlos und vertraulich. Das Angebot kann von allen Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern, Bewohnerinnen, Bewohnern und Angehörigen in Anspruch genommen werden. Die Kontaktaufnahme erfolgt telefonisch oder per E-Mail über den Fachbereich Ethik.

ethik@vka-pb.de
LebensWert – dem Thema Assistierter Suizid begegnen

Wie gehen wir mit dem Thema Assistierter Suizid im VKA um? Vor dieser Frage entstand das Projekt „LebensWert – Dem Thema Assistierter Suizid begegnen“.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im VKA erleben in ihrem Arbeitsalltag immer wieder angedeutete oder geäußerte Sterbewünsche. Dieser Wunsch für ein Ende des Lebens führt zumeist zu Handlungsunsicherheiten. Wie gehe ich mit einem Sterbewunsch um? Was muss ich beachten? Für Sicherheit und Entscheidungskompetenz bedarf es einer klaren Handlungsleitlinie, an der sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter orientieren können.

Das Projekt LebensWert hat es sich zur Aufgabe gemacht, jene Handlungsleitlinie auszuarbeiten. Grundlage dieses Positionspapiers ist das Leitbild auf Basis der 10 Gebote. Es sorgt für Sicherheit und stärkt die Entscheidungskompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Das Team von LebensWert ist Ansprechpartner für alle Fragen rund um den Assistierten Suizid. Genauso übernimmt das Team den Schulungspart unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um aufzuzeigen, was die Handlungsleitlinie konkret für die praktische Arbeit im Alltag vor Ort bedeutet.

LebensWert – begegnen, beraten, begleiten wird gefördert durch die Deutsche Fernsehlotterie.
Download Broschüre LebensWert
Netzwerk und Kooperationspartner

Im Berufsalltag arbeiten wir mit zahlreichen Partnern zusammen. Über die Jahre haben wir ein breites Netzwerk aufgebaut, so dass wir jederzeit um die richtigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner wissen. Eine Übersicht aller Netzwer und Kooperationspartner finden Sie demnächst hier:

Wer sind wir?

Ulrike Molitor

Leitung Bereich Ethik und der VKA AchtsamZeit mit seinem ambulanten Hospizdienst

Ulrike Molitor arbeitet seit 2009 für den VKA. Nach einer kaufmännischen Ausbildung sammelte sie zunächst im Handel und in der Industrie Berufserfahrung. Später nahm sie ein Studium der Sozialen Arbeit an der Katholischen Hochschule Paderborn auf. Mit ihren Schwerpunkten im Studium unter anderem in Ethik, Theologie und Demenz legte sie schon damals den Grundstein für ihre heutige Tätigkeit im VKA.

Zunächst war sie im Verbund unter anderem für den Bereich Fort- und Organisationsentwicklung verantwortlich. Ebenso war sie als Einrichtungsleitung in Paderborn tätig. Anschließend übernahm sie die Aufgabe einen ambulanten Hospizdienst im VKA aufzubauen und zu etablieren.

Durch ihre unterschiedlichen Rollen und Tätigkeiten im Verbund kennt Ulrike Molitor das Umfeld, in dem viele der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflege und Betreuung arbeiten. Als Leitung für den Bereich Ethik ist es ihr ein besonderes Anliegen, die kooperative Zusammenarbeit aller Disziplinen im VKA auf Basis gemeinsamer Werte zu fördern. Dafür hat sie sich das Motto von Cicely Saunders (Gründerin der Hospizbewegung) zum beruflichen Ziel gemacht: „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben“.

Ulrike Molitor ist Mitglied im Diözesan Ethikrat in dem Entscheidungskonflikte in ethischen Fragen durch ein interdisziplinäres Team diskutiert und bewertet werden. Weiter ist sie zertifizierte Beraterin für gesundheitliche Versorgungsplanung.

In ihrer Freizeit tanzt, kocht und wandert Ulrike Molitor gerne. Zudem verbringt sie ihre Zeit auf kulturellen Veranstaltungen wie beispielsweise Theaterbesuchen.

„Ethik bedeutet für den VKA, in komplexen und herausfordernden Situationen unterschiedliche Sichtweisen gleichberechtigt ins Gespräch zu bringen. Dabei ist das Ziel, einen Kompromiss zu finden. Indem hat der VKA immer das Wohl und die Bedürfnisse der uns anvertrauten Menschen, sowie unsere christlichen Werte im Blickfeld“.
Sabine Breimann

Bereich Ethik – LebensWert

Seit Februar 2023 leitet Sabine Breimann im Bereich Ethik das Team LebensWert. Nach ihrem Studium der Sozialarbeit entschloss sie sich für eine berufsbegleitende sozialtherapeutische Ausbildung. Anschließend arbeitete Sabine Breimann einige Jahre in der Suchtkrankenhilfe. Nach einer längeren Elternzeit, in der sie ihre beiden Söhne betreute, kehrte Sabine Breimann als Bildungsreferentin bei einem katholischen Erwachsenenverband wieder ins Berufsleben zurück. Im Rahmen ihrer Tätigkeit war sie beratendes Mitglied der DiAG Hospizbewegung im Erzbistum Paderborn. Dabei setzte sie sich erstmalig mit dem Thema Assistierter Suizid auseinander. Die Brisanz des Themas ließ sie nicht los, so dass sie die Chance ergriff, im VKA die Projektleitung von „LebensWert – Dem Thema Assistierter Suizid begegnen“ zu übernehmen. In ihrer Rolle übernimmt sie Aufgaben der Konzeption und Dokumentation, der Beratungs- und Koordinierungsstelle, der Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit sowie der Fort- und Weiterbildung.

In ihrer Freizeit singt Sabine Breimann in einem Chor. Ansonsten ist sie beim Laufen oder Skifahren gerne sportlich unterwegs. Am liebsten verbringt sie ihre Zeit mit der Familie oder Freunden.

„Offene und einfühlsame Gespräche über Sterbewünsche bieten die Chance, den Blick darauf zu lenken, was die Lebensbindung wieder stärken kann. Wir von der Beratungs- und Koordinierungsstelle „LebensWert“ wollen eine Unterstützung sowohl für Bewohnerinnen und Bewohner als auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein.“
Ramona Klemm

Bereich Ethik

Bereich Ethik – LebensWert

AchtsamZeit – Demenz

Ramona Klemm begleitet den VKA seit 2020. Während ihres Studiums der Sozialen Arbeit engagierte sie sich ehrenamtlich als ausgebildete Hospizbegleiterin beim ambulanten Hospizdienst der VKA AchtsamZeit. Außerdem qualifizierte sie sich zur Multiplikatorin in EduKation® Demenz und in Letzte Hilfe®. Zusätzlich war Ramona Klemm bis Ende 2020 als stellvertretende Sozialdienstleitung im Charleston – Schrieweshof in Paderborn tätig.

Die Arbeit mit und für den Menschen bestärkte sie in ihrem Anliegen, sich intensiver mit den Wünschen, Bedürfnissen und Sorgen sterbender Menschen und ihrer Angehörigen auseinanderzusetzen. So absolvierte sie im Jahr 2023 die Ausbildungen zur ethischen Fallmoderatorin, Palliative Care Kraft für soziale Arbeit und Koordinatorin für Ambulante Hospizdienste. Im VKA ist Ramona Klemm seit 2021 konzeptionell den Fachbereich Ethik tätig. In diesem Rahmen arbeitete sie das VKA Leitbild mit aus und unterstützte die anschließende Einführung in den gesamten Verbund. 2022 folgten die Projektarbeiten „Demenz – Umgang mit Scheinelementen“ und „LebensWert – Dem Thema Assistierten Suizid begegnen“.

Privat interessiert sich Ramona Klemm für Literatur und zeichnet gerne mit dem Bleistift. Sie ist Mutter eines Sohnes.

„In krisenhaften Situationen kann eine empathische, achtsame Begegnung auf Augenhöhe einen entscheidenden Unterschied machen – Empathie und Achtsamkeit sind ein Schlüssel für eine gelingende Begegnung in krisenhaften Situationen.“
Barbara Hollmann

Bereich Ethik – LebensWert

Seit Januar 2024 verstärkt Barbara Hollmann im Bereich Ethik das Team LebensWert. Nach einer kaufmännischen Ausbildung und langjähriger Berufstätigkeit nahm sie sich eine familiäre Auszeit. Durch die Pflege ihrer an Parkinson und Demenz erkrankten Mutter fand sie erste Berührungspunkte zur Altenhilfe. Das Thema nahm sie mit und sie entschloss sich für ein Studium der Sozialen Arbeit. Barbara Hollmann betreute dementiell erkrankte Menschen und arbeitete im Sozialen Dienst der stationären Altenhilfe, ehe sie zum VKA wechselte. Hier engagiert sie sich im Team LebensWert – Dem Thema Assistierter Suizid begegnen. Sie übernimmt die Aufgaben der Konzeption und Dokumentation, der Beratungs- und Koordinierungsstelle, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit sowie der Fort- und Weiterbildung.

Als Mutter von drei Kindern liegt ihr die Familie besonders am Herzen. In ihrer Freizeit genießt sie die Natur. Vor allem Reisen ermöglichen ihr neue Erfahrungen und Einblicke in andere Kulturen zu entdecken.

„Dem Leben einen Wert geben – Diesen Satz verstehe ich als eine Grundhaltung bis zur letzten Lebensphase gegenüber den uns anvertrauten Menschen. Indem wir ihnen mit Respekt und Wertschätzung begegnen, sie unterstützen und ihre Autonomie respektieren, helfen wir ihnen Krisen zu bewältigen.“

Ambulanter Hospizdienst

Begleitung und Versorgungsplanug

VKA AchtsamZeit – ein Name für zwei Angebote des VKA in der letzten Lebensphase: Hospizliche Begleitung und Versorgungsplanung. In Ergänzung mit der Vorsorgungsberatung mit Themen wie Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht.

VKA Hospiz- und Palliativzentrum Pauline

ein Ort der Geborgenheit im Herzen Paderborns

Das VKA Hospiz- und Palliativzentrum PAULINE entsteht im Herzen Paderborns, eingebettet in den großen Park am Mutterhaus der Schwestern der christlichen Liebe: ein stiller Ort, der dennoch, auf Grund der Nähe zur Paderborner Innenstadt, gut erreichbar ist. Hier finden schwerstkranke Menschen und Angehörige Ruhe, Geborgenheit und Gelassenheit – und eine fürsorgliche, kompetente Unterstützung und Versorgung.