Das VKA-Leitbild

26.08.2022

Das VKA-Leitbild: Präsentation in Paderborn

Der Verbund katholischer Altenhilfe hat sein Leitbild überarbeitet. Im Rahmen einer Mitarbeiterveranstaltung im Heinz-Nixdorf-Forum in Paderborn präsentierte der Verbund kürzlich seine Ergebnisse zum Leitbild.

 

„Wir haben uns vor einiger Zeit gefragt, ob die ursprüngliche Fassung unseres Leitbildes noch aktuell ist. Mit dieser Frage hat alles angefangen. Heute sind wir hier zusammen, um uns die Neuauflage anzuschauen. Zu diesem Anlass gibt es ein tolles und interessantes Programm“, begrüßte VKA-Vorstand Timo Halbe die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie einige Gäste.

 

Die Moderation der Veranstaltung übernahm Vincenz Holthaus. Der ehemalige Einrichtungsleiter arbeitet mittlerweile als ehrenamtlicher Mitarbeiter im Hospizdienst VKA AchtsamZeit. „Ich habe 1987 in der Pflege angefangen. Über die vielen Jahre sind die Rahmenbedingungen immer schwieriger geworden. Jetzt müssen Taten folgen. Ein Applaus zu Corona-Zeiten reicht da nicht aus“, betonte Holthaus gleich zu Beginn. Neben den harten Faktoren seien aber auch die weichen Faktoren von großer Bedeutung. „Weiche Faktoren wie beispielsweise unsere Güte lassen sich nicht einfach so messen. Aber wenn diese fehlen, dann wird es für unsere Bewohnerinnen und Bewohner schwierig. Genau wegen dieser weichen Faktoren sind wir heute hier“, erklärte der Moderator.

 

Auch das noch: 10 Gebote!?

Die Gastbeiträge eröffnete die Theologin und Professorin Dr. Elisabeth Jünemann. In ihrem Vortrag ging sie auf die zehn Gebote ein, auf denen das VKA-Leitbild aufbaut. „Der VKA verpflichtet sich den zehn Geboten. Das bedeutet, dass wer hier wohnt oder arbeitet, der verlässt sich auf Freiheit. Wenn diese Freiheit dünnhäutig wird, dann werden Lösungen gesucht und gefunden“, erläuterte Dr. Elisabeth Jünemann. Das Projekt des Leitbildes hat sie laufend begleitet. Gebot für Gebot erarbeitete sie mit zahlreichen VKA Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Kriterien, die sich aus den Geboten für den VKA ableiten lassen. So entspricht das erste Gebot „Du sollst neben mir keine anderen Götter haben“ dem Kriterium der Identität. Was ist der VKA? Was darf man hier erwarten? Ihre Antwort: „Die Pflege ist das Kernstück im Verbund. Kaum ein Beruf erfährt so viel Wertschätzung wie die Pflege. Sie erfolgt aus Nächstenliebe und blickt auf einen christlichen Ursprung zurück“. Ihren Vortrag, der unter dem Titel „Auch das noch: 10 Gebote!?“ stand, beendete die Sozialethikerin mit den Worten: „Ich hoffe das Ergebnis ist, dass Sie nicht denken `auch das noch´, sondern vielmehr `gerade in der heutigen Zeit brauchen wir so etwas´.

 

Udos zehn Gebote

Anschließend zeigte Julian Heese, Leiter des Bereiches Missionarische und diakonische Pastoral des Bonifatiuswerkes, Udos zehn Gebote. „Altrocker trifft das Alte Testament. Das passt doch“, stellte Moderator Vincenz Holthaus mit einem Schmunzeln fest. Der Panikrocker Udo Lindenberg widmete sich dem Thema mit einer Bilderreihe, in der er die zehn Gebote in seinem eigenen Stil malte. Die gezeigten Kunstwerke riefen im Publikum einige Lacher hervor, regten aber genauso zum Nachdenken an. „Unser Generalsekretär Monsignore Georg Austen war damals in Hamburg und hat die Bilder von Udo in einer Ausstellung in der katholischen Kirche entdeckt. So kam die Zusammenarbeit mit Udo zu Stande. Mittlerweile haben wir mehrere wohltätige Projekte mit ihm gemeinsam gefördert“, berichtete Julian Heese.

 

Kommunikation mit und ohne Worte

Weiter ging es mit Dr. Felix Grützner, der sich in seinem Vortrag auf das achte Gebot und dem damit einhergehenden Freiheitsraum der Kommunikation konzentrierte. Er machte unter anderem mit humorvollen Beispielen auf kulturelle Unterschiede in der Kommunikation aufmerksam. Grützner selbst arbeitete viele Jahre für einen Verlag, ehe er vor zwölf Jahren in die Hospiz- und Palliativarbeit einstieg. Daher weiß er, wie wichtig auch die non verbale Kommunikation in der Pflege ist. „Der Blick, das Nicken, der Augenaufschlag eines Bewohners. Das alles ist intensive Kommunikation ohne Worte“, sagte Grützner.

 

10 Gesichter, 10 Geschichten, 10 Gebote

Nach der Mittagspause folgte eine große Filmpremiere. Unter dem Motto „10 Gesichter, 10 Geschichten, 10 Gebote“ erzählen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im VKA von alltäglichen und besonderen Situationen. Dabei haben sie stets eines der Gebote im Blick. Über Wochen und Monate entstand unter der Regie von Hartmut Salzmann ein Film, der alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sichtlich mit Stolz und Freude erfüllt. Entsprechend groß fiel der Applaus im Saal des Forums aus.

 

Die Umsetzung des Leitbildes

Im nächsten Programmpunkt stellten Elke Eberleh, Einrichtungsleiterin St. Vincentius Scherfede und ihre Kollegin Andrea Hausmann (Sozialer Dienst) vor, wie sich das Leitbild in den Einrichtungen umsetzen lässt. Mit tatkräftiger Unterstützung ihres Teams zeigte die Einrichtung zahlreiche Beispiele auf. So stellt eine Weltkarte zum Thema Integrität dar, woher die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ursprünglich stammen. Fast 60 Nationalitäten sind im VKA vertreten.

 

Eine Veranstaltung mit VKA-Gefühl

Gegen Ende der Veranstaltung lud der VKA noch zu einer Diskussionsrunde, in der weitere Fragen zum Leitbild beantwortet wurden. In diesem Rahmen meldete sich der VKA Verwaltungsratsvorsitzende Marcel Giefers zu Wort: „Als ich hier heute früh auf den Parkplatz gefahren bin, da hatte ich direkt ein VKA-Gefühl. Es ist schön, so viele Gesichter zusammen zu sehen. Vielen Dank an Alle!“. Ähnlich stimmte André Diecks, Geschäftsführer der Marienheim gGmbH und der VKA St. Liborius gGmbH ein: „Wenn Sie mich jetzt fragen, wie wir es schaffen, das Leitbild in die Praxis mitzunehmen, dann sage ich, genau mit solchen Aktionen wie der heutigen Veranstaltung“. An Vorstand Timo Halbe ging die Frage, inwieweit Social Media beim Gedanken des Leitbildes unterstützen kann. „Was ist für uns wertvoll? Wofür stehen wir ein? Solche Inhalte lassen sich auch sehr gut in den sozialen Medien darstellen. Daher kann Social Media den Grundgedanken gut verstärken“, veranschaulichte Halbe.

 

Kommunikation ist Tanz

Gegen Ende betrat Dr. Felix Grützner erneut die Bühne. Während seines Vortrages hatte er deutlich gemacht, dass es sich beim Tanzen um Kommunikation handelt und andersherum Kommunikation auch Tanz ist. Der Lebenstänzer nahm sein Publikum mit auf eine musikalische Reise und machte sie zu Weggefährten auf einem Weg, den jeder für sich entdecken muss.

 

Verabschiedung mit Tombola

„Nehmen Sie das Leitbild und die Impressionen mit. Halten Sie die VKA-Fahne hoch. Es bleibt spannend. Vielen Dank an alle Beteiligten für diese gelungene Veranstaltung“, verabschiedete sich Vorstand Timo Halbe von allen Anwesenden.

 

Bevor es nach Hause ging, lösten die glücklichen Gewinnerinnen und Gewinner der Tombola noch ihre Lose ein. Zu den Hauptpreisen gehörte ein Kunstwerk von Udo Lindenberg. Dazu gab es für alle ein Leitbild in gedruckter Form sowie die Übersicht der zehn Freiheitsräume im Hosentaschenformat.

Wir haben unser Leitbild überarbeitet. Im Rahmen einer Mitarbeiterveranstaltung im Heinz-Nixdorf-Forum in Paderborn präsentierten wir unsere Ergebnisse zum Leitbild.

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