Hospitation

20.11.2023

Stefan Wever-Meinelt, Leiter Unternehmenskommunikation,
bei der Arbeit in der Großküche.

Pflege und Großküche statt
Pressearbeit und Social Media


Im Rahmen einer Hospitation arbeitete Stefan Wever-Meinelt im Oktober eine Woche in unserer Einrichtung Liebfrauen Hamm Pflege + Wohnen.


Ich stehe in einem fremden Wohnzimmer. Vor mir liegt eine mir unbekannte Frau, die Hilfe benötigt. Die Uhr zeigt 1 Uhr in der Nacht von Freitag auf Samstag. Normalerweise bin ich seit einigen Stunden im Wochenende. Jetzt biete ich der 91-jährigen Dame an, sich bei mir festzuhalten, damit sie sicher auf der Seite liegt. Sie schaut mich mit großen Augen an, gibt mir ihre Hand und sagt „Danke“. In diesem Moment erfahre und verstehe ich, was viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im VKA antreibt.

 

Diese Arbeitswoche wird anders. Für fünf Tage tausche ich den Schreibtisch in der Geschäftsstelle gegen eine Hospitation im Liebfrauen Hamm Pflege + Wohnen. Statt Pressemitteilungen zu schreiben oder Inhalte für Facebook zu erstellen, wasche ich Bewohnerinnen und Bewohner, backe Pflaumenkuchen in der Großküche und begleite den Sozialen Dienst.

 

Tag 1 – Mit der Pflege-Frühschicht erfolgreich in den Tag starten

Wohnbereichsleiter Ayoub Boutarrada empfängt mich zur Frühschicht. Wir wecken die Bewohnerinnen und Bewohner und helfen beim Start in den Tag. Aufstehen, waschen, anziehen, Betten machen, Blutzucker messen – all das sind Aufgaben für das Pflegeteam in der Frühschicht. Ich ziehe mir Einmalhandschuhe an, greife zu einem Waschlappen und wasche einer Bewohnerin den Rücken. Ayoub nickt und hat direkt einen ersten Tipp für mich: „Wichtig ist, dass Du immer sagst und erklärst, was Du machst. Stell Dir vor, Du bist in Deinem Wohnzimmer. Plötzlich kommt jemand, der etwas mit Dir macht oder an Deinen Schrank geht. Das würdest Du nicht wollen. Kommunikation ist sehr wichtig in unserem Beruf“. Der 25-jährige arbeitet seit acht Jahren in der Einrichtung und leitet einen von fünf Wohnbereichen mit 24 Bewohnerinnen und Bewohnern. Seine Berufung zur Pflege ergibt sich durch Zufall. „Ich wollte nie in die Pflege. Ursprünglich war mein Ziel Sozialpädagoge zu werden, um mit Jugendlichen zu arbeiten“, sagt Ayoub. Über ein Praktikum, das er eigentlich in der Küche machen wollte, landete er im Liebfrauen Hamm Pflege + Wohnen. „Auf Grund der Absage einer weiteren Praktikantin wurde ich gefragt, ob ich mir spontan ein Praktikum in der Pflege vorstellen könnte. Ich habe damals mit `ja´ geantwortet und habe es nie bereut“, erinnert sich Ayoub, der sich aktuell zur Pflegedienstleitung fortbildet.

 

Wir sitzen im Pausenraum. Ayoub stellt mir einen Teil des Teams vor. Sandra Schnieder ist Altenpflegehelferin und arbeitet seit 32 Jahren im Haus. Ihr gegenüber sitzt die junge Generation der Pflege. Michelle Knepper absolvierte erst die einjährige Ausbildung zur Pflegefachassistentin und anschließend die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft. Das Team frühstückt miteinander und bespricht die Dinge, die für den Tag anstehen. „Das gemeinsame Frühstück ist uns wichtig. Dafür helfen wir uns gegenseitig, bis alle Aufgaben erledigt sind“, betont Ayoub.

 

Anschließend steht eine Neuaufnahme an. Der Krankentransport bringt einen älteren Mann, der unmittelbar nach einem Aufenthalt im Krankenhaus einzieht. „Darf ich mich kurz vorstellen? Ich bin der Jupp“, begrüßt Ayoub seinen neuen Bewohner. Im Gespräch erzählt er mir, dass „Jupp“ für die ältere Generation einfacher und vertrauter klingt als Ayoub. Bei einem ersten Check fällt auf, dass der Bewohner vom Krankenhaus nur eine Tablette für den Abend mitbekommen hat. „Hier fehlen einige Medikamente“, stellt Ayoub fest und greift zum Telefon. Er spricht mit Angehörigen, Apotheken und Hausärzten, um die Medikamente zu beschaffen. Nebenbei klingeln immer wieder die weiteren Telefone, wenn jemand anruft oder die Bewohnerinnen und Bewohner ihre Ruftaste drücken, um Hilfe anzufordern. Die Situation wird etwas hektischer. „Wir waren gut unterwegs, aber jetzt kippt es etwas. Das gehört dazu, bekommen wir hin“, behält der Wohnbereichsleiter die Ruhe. Der Feierabend naht und die Spätschicht übernimmt gleich.

Ayoub Boutarrada steht an einem Schreibtisch mit dem Telefon in der Hand.

Wohnbereichsleiter Ayoub Boutarrada telefoniert mit Angehörigen, Apotheken und Ärzten, um fehlende Medikamente zu organisieren.

Ayoub Boutarrada steht an einem Tisch und hat vor sich bunte Plastikbecher in die er Medikamente einsortiert.

Das Stellen der Medikamente gehört zu den Aufgaben einer Pflegefachkraft.

 

 

Tag 2 – Kochen und Backen in der Großküche

Am zweiten Tag meiner Hospitation arbeite ich in der Großküche und lerne Mohammed und Mohammad kennen. Mohammed Balou stammt aus dem Irak und lebt seit acht Jahren in Deutschland. Mohammad Al-Shares flüchtete aus Syrien und startete 2017 mit einem Praktikum. Beide arbeiten als Koch für die Einrichtung. Zum Mittagessen steht eine Nudelpfanne mit Hähnchen und als vegetarische Alternative Arme Ritter auf dem Speiseplan. Zusätzlich Apfel- und Pflaumenkuchen. „Wir backen jeden Tag frisch und greifen lediglich auf Fertigkuchen zurück, wenn es zeitlich nicht anders geht“, erklärt Mohammed. Er zeigt mir die Großküche. Ein Kühlschrank und eine Tiefkühlkammer zum Begehen, ein Lager mit übergroßen Konservendosen und ein Backofen, in den zehn Bleche passen. Mir wird bewusst, dass hier in anderen Dimensionen gekocht wird. Jeden Tag bereitet das Team in der Küche 140 Essen für die Wohnbereiche sowie für die Gäste der Tagespflege und des offenen Mittagstisches zu. Ich begegne Ramona Budzinski. Die ausgebildete Hauswirtschafterin arbeitet seit über 30 Jahren für die Einrichtung. „Ich habe mich schon als Kleinkind gerne mit älteren Menschen beschäftigt und freue mich, wenn ich für sie etwas Gutes tun kann“, sagt Ramona.

Ramona Budzinski steht in der Küche und trocknet einen Kochtopf ab.

Die gute Seele in der Küche: Ramona Budzinski

Mohammed Balou steht in der Küche und schneidet Gemüse klein.

Koch Mohammed Balou bereitet das Mittagessen vor.

Zusammen schlagen wir Eier auf und geben Mehl, Zucker und Butter für einen Kuchenteig hinzu. Ich frage nach der größten Herausforderung im Arbeitsalltag. „Dass es allen schmeckt. Wenn 80 bis 90 Prozent zufrieden sind, dann ist das für uns ein großer Erfolgt“, ist sich das Küchenteam einig. Seit drei Jahren gehört Sylvia Kockro dazu. Die gelernte Köchin arbeitete zuvor bei einem großen Cateringunternehmen. „Wir freuen uns immer, wenn wir von manchen Bewohnerinnen und Bewohnern Fanpost erhalten. Ab und zu werden wir sogar auf die Wohnbereiche gebeten, weil sie sich bei uns persönlich bedanken wollen“, freut sich Sylvia. Dafür legt sich das Team ordentlich ins Zeug. „Wenn Du und ich etwas essen wollen, dann gehen wir einfach los. Wir kaufen ein, worauf wir Hunger haben oder besuchen ein Restaurant. Der Großteil unserer Bewohnerinnen und Bewohner kann das nicht. Daher fragen wir viel nach und nehmen Wünsche entgegen“, zieht Mohammed einen Vergleich.

Sylvia Kockro verrührt die Eier mit einem Schneebesen.

Sylvia Kockro verschlug es aus Ostberlin nach Nordrhein-Westfalen. Seit drei Jahren arbeitet Sie im Liebfrauen Hamm Pflege + Wohnen.

Mohammad Al-Shares verteilt die Streußel auf dem Kuchen.

Koch Mohammad Al-Shares verteilt die Streußel für den Apfelkuchen.

Während wir die Kuchenbleche in den Backofen schieben, rührt Mohammed durch die Nudelpfanne. Nebenbei beschriftet das Team alle geöffneten Lebensmittel mit dem Tagesdatum. „Dazu sind wir verpflichtet. Genauso bevorraten wir immer für zwei Wochen eine kleine Portion von dem, was wir gekocht haben. Es kann jederzeit eine unangekündigte Kontrolle durch das Gesundheitsamt kommen“, erklärt der Koch das Vorgehen. Nach und nach bestücken wir die Wagen mit den frischen Mahlzeiten, die anschließend durch die hauswirtschaftlichen Präsenzkräfte der Wohnbereiche abgeholt werden. Zum Abschluss geht es ans Spülen, Abtrocknen und Wischen. Eine saubere Küche ist Grundlage für gutes und leckeres Essen.

 

Tag 3 – Mit der Spätschicht zurück auf Wohnbereich 4

In der Spätschicht begleite ich Nermin Yildiz und Daniela Liebezeit. Wie viele der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeitet auch Daniela bereits seit über 33 Jahren in der Einrichtung. Mit einem freiwilligen sozialen Jahr fand sie den Einstieg und arbeitete sich anschließend von der Pflegeassistentin zur Pflegefachkraft weiter. Wir sitzen im Dienstzimmer und ich helfe ihr bei der PC-Arbeit, indem ich Diagnosen aus einem Krankenhausbericht erfasse und eine Tabelle für Sondenkost erstelle. Nebenbei erzählt sie mir, was sie an ihrem Beruf fasziniert: „Wir haben diesen Bezug zu den Bewohnern. Ich weiß etwas über sie und sie wissen etwas über mich. Das ist wie eine Familie und wir werden sofort vermisst, wenn wir mal nicht da sind“. Diesen Gedanken unterstreicht Nermin: „Als Pflegefachassistentin tue ich Gutes und das ist das, was mich stolz macht. Ich sage immer die Bewohnerinnen und Bewohner sind wie meine Omas und Opas“.

Daniela Liebezeit sitzt mit der Nachtwache am Computer.

Schichtwechsel: Pflegefachkraft Daniela Liebezeit übergibt an die Nachtwache.

Ich begleite Nermin bei ihrem Rundgang durch die Zimmer. Dabei treffen wir Feray Demir, die als hauswirtschaftliche Mitarbeiterin und Präsenzkraft auf dem Wohnbereich arbeitet. Sie räumt das Mittagessen ab, verteilt Kuchen und räumt die Wohnbereichs-Küche auf. Nermin füttert eine Bewohnerin mit dem Apfelkuchen, den ich einen Tag zuvor mit gebacken habe. Immer besser verstehe ich die Abläufe und sehe, wie die einzelnen Bereiche ineinandergreifen. Zum Ende der Schicht machen wir die Bewohnerinnen und Bewohner bettfertig und legen Anziehsachen für den nächsten Tag heraus.

 

Tag 4 – Netzwerken mit dem Sozialen Dienst und Kegeln in der Tagespflege

Der Soziale Dienst ist das Bindeglied zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie den Angehörigen, Freunden und auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ich begleite Sabine Görges. Die gelernte Pflegekraft wechselte vor 13 Jahren als Betreuungskraft in den Sozialen Dienst. Das Team umfasst zehn Personen. „Wir haben jeweils einen Wohnbereich, dem wir zugeordnet sind“, erklärt Sabine. Für den heutigen Donnerstag steht für die Bewohnerinnen und Bewohner die wöchentliche Rührei-Runde zum Frühstück an. Diese organisiert der Soziale Dienst einmal in der Woche und Sabine berücksichtigt dabei sowohl die individuelle Situation der Bewohnerinnen und Bewohner als auch deren Tagesrythmus. Während einige in der Gemeinschaftsküche frühstücken, sind andere bettlägerig und bekommen das Essen aufs Zimmer. Während manche früh aufstehen, schlafen andere gerne noch ein Stündchen länger. Wir schnappen uns das selbst zubereitete Rührei und ziehen mit dem Wagen über den Flur.

Sabine Görges sitzt an einem Tisch und unterhält sich mit einigen Bewohnerinnen.

Sabine Görges (Betreuungskraft im Sozialen Dienst) hat immer ein offenes Ohr für die Bewohnerinnen und Bewohner.

Schnell wird deutlich, dass Sabine für alle ein offenes Ohr hat, was Sorgen großer und kleiner Art angeht. Hier fehlt ein Taschentuch, dort gibt es den Wunsch für eine Tüte Lakritz und wieder zwei Zimmer weiter sucht eine Bewohnerin ihr Telefon. „Jeder Tag ist anders und die Menschen sind sehr verschieden. Darauf zu reagieren und Probleme aufzulösen, wenn es mal ein Missverständnis gibt, das ist eine Herausforderung. Dazu gehört auch, dass alle gleichberechtigt sind und sich niemand vernachlässigt fühlt“, sagt Sabine. Darüber hinaus begleitet der Soziale Dienst vor allem Menschen, die neu in der Einrichtung ankommen. „Wir führen Gespräche und versuchen erste Kontakte für einen gelungenen Start herzustellen“, berichtet Sabine. Wir gehen weiter und sind bei einem Bewohner angekommen, der Geburtstag hat. Wir gratulieren herzlich und zur Überraschung hat Sabine ihre Veeh-Harfe mitgebracht, auf der sie `Zum Geburtstag viel Glück´ spielt. Es sind Kleinigkeiten, die großes bewirken.

Sabines Görges spielt auf der Veeh-Harfe.

Eine Überraschung zum Geburtstag: Sabine Görges spielt auf der Veeh-Harfe

Am Mittag besuche ich die Tagespflege. Hier kommen bis zu zehn Gäste zusammen, die zu Hause wohnen und einen Tag in Gemeinschaft verbringen. „Mit unserem Fahrdienst holen wir unsere Gäste morgens in den eigenen vier Wänden ab und fahren Sie am späten Nachmittag wieder nach Hause“, erklärt die leitende Pflegefachkraft Anja Eggestein. Vor Ort finden Zeitungsrunden, Gedächtnistraining, Gymnastik oder Spiele wie Bingo oder Kegeln statt. Zu besonderen Anlässen gibt es Feiern wie in der Weihnachtszeit oder zum Oktoberfest. Zudem versorgt die Küche die Gruppe mit Frühstück, Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen. „Für die Mittagsruhe bieten wir allen einen Schlafplatz. Sei es zurückgezogen in einem eigenen Bett oder im Gemeinschaftsraum, in einem unserer gemütlichen Schlafsessel“, erklärt Pflegefachkraft Kornelia Mazepa.

 

Die beiden Kolleginnen berichten, dass wir oftmals denken würden, dass es den Leuten gut geht, weil sie noch zu Hause wohnen können und nicht arbeiten müssen. „Dem ist nicht immer so. Unsere Gäste kommen gerne zu uns und gehen anschließend zufriedener nach Hause. Es ist dieses Lächeln beim Abschied, das vieles aussagt. Das macht uns Stolz mit Blick auf unsere Arbeit“, sind sich Anja und Kornelia einig.

Anja Eggestein stellt die Kegel auf die entsprechenden Felder der Kegelbahn.

Anja Eggestein kegelt mit den Gästen der Tagespflege.

Tag 5 – Am Freitag den 13. durch die Nacht

Ich sitze im Auto und fahre über die Autobahn. Die letzte Schicht meiner einwöchigen Hospitation steht bevor. Es ist Freitag der 13. und ich bin auf dem Weg zu meiner ersten Nachtwache. Ein schlechtes Omen? Die Uhr zeigt 20:15 Uhr. Viele Menschen sind unterwegs ins Wochenende, ins Kino, ins Restaurant oder auf eine Party. In der Einrichtung angekommen gibt es eine Übergabe der Spätschicht an die vier Nachtwachen. Zwei von ihnen sind Cornelia Link und Gabriele Müller. Seit vielen Jahren arbeiten die beiden dann, wenn andere schlafen. „Der Nachtdienst ist insofern besonders herausfordernd, da sich die Bewohnerinnen und Bewohner ganz anders auf uns verteilen. In der Nacht sind wir mit weniger Personal unterwegs“, berichten die beiden.

 

Wir starten mit einem ersten von insgesamt drei Rundgängen. Ich gehe mit Ayoub, der für diese Nacht eine Vertretung übernommen hat. Wir verteilen die Nachtmedikamente, geben Hilfestellung beim Trinken und leeren einen Katheter aus. Mittlerweile kenne ich manche Bewohnerinnen und Bewohner etwas besser und stelle fest, dass einige auf mich wesentlich klarer und fitter wirken als tagsüber. „Es gibt Personen bei denen ist der Tag-Nacht-Rhythmus gestört. Die blühen dann auf, wenn es draußen dunkel wird“, unterstreicht Ayoub meinen Eindruck. Mit Ende des ersten Rundgangs setzen sich die Nachtwachen im Pausenraum zusammen. Es gibt Kaffee und Energydrinks. Mit einem Augenzwinkern frage ich, ob es nachts ohne Koffein nicht geht. „Ein Kaffee muss schon sein. Das hat aber nichts mit der Nachtwache zu tun. Den trinke ich auch tagsüber“, sagt Cornelia mit einem Lachen. Während die festen Nachtwachen im Wechsel eine Woche arbeiten und danach eine Woche frei haben, arbeiten die Pflegekräfte die in Vollzeit angestellt sind zwölf Tage am Stück, ehe sie dann zwei oder drei Tage frei haben. „Man gewöhnt sich daran, an den Wochenenden zu arbeiten. Die Altenhilfe ist eine Herzensangelegenheit und hört nicht an bestimmten Tagen auf“, fasst Ayoub zusammen, was ich in dieser Woche von vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern höre.

 

Mittlerweile ist der Samstag angebrochen. Draußen peitscht ein starker Wind gegen die Fenster, während es auf den Fluren ruhig ist. Unterbrochen wird die Ruhe nur vom Klingeln der Telefone, wenn jemand aus den Zimmern die Ruftaste drückt. Dann greifen vier Hände reaktionsschnell und gleichzeitig zu den Geräten, um zu schauen, aus welchem Wohnbereich der Ruf kommt und wer von ihnen gefordert ist. Wir machen uns zu einem weiteren Rundgang auf. Bei einer inkontinenten Bewohnerin muss die Vorlage gewechselt werden. Ich helfe Ayoub dabei, die Dame auf die Seite zu drehen und biete ihr an, sich bei mir festzuhalten. Sie schaut mich mit großen Augen an, gibt mir ihre Hand und sagt „Danke“. Wir haben 1 Uhr in der Nacht und in diesem Moment ist es für mich nicht wichtig, dass ich eigentlich schon im Wochenende wäre.

Im Rahmen einer Hospitation arbeitete Stefan Wever-Meinelt im Oktober eine Woche in unserer Einrichtung Liebfrauen Hamm Pflege + Wohnen.

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